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Sachertorte -Wiener Schokoladenklassiker mit Geschichte

Aktualisiert: 15. Nov.

Wiener Sachertorte mit glänzender Schokoladenglasur, Aprikosenmarmelade und ungesüßter Schlagobers auf weißem Teller. Dieser österreichische Schokoladenklassiker entstand 1832 in Wien und gilt als Symbol für die Wiener Kaffeehauskultur und handwerkliche Präzision. Die Torte besteht aus dichter Schokoladenmasse, gefüllt mit fruchtiger Marmelade und überzogen mit Kuvertüre, gegossen bei exakt 85 °C. Sie wird traditionell bei Raumtemperatur serviert – reich, elegant und unverwechselbar in Geschmack und Struktur. Präsentiert von InnTaste – Leihkonditor für feine Pâtisserie und Klassiker.
Ein Stück Wiener Geschichte: Die Sachertorte-saftig, schokoladig und fruchtig. Mit einen Hach von Nostalgie.

Ursprung der Sachertorte – Wiener Schokoladentorte mit Geschichte

Die Sachertorte, eine klassische Wiener Schokoladentorte mit weltweiter Bekanntheit, entstand im Jahr 1832 in Wien. In dieser Epoche erlebte das Habsburgerreich eine Blüte der gehobenen Gastronomie. Feine Pâtisserie, Schokoladenerzeugnisse und aufwendige Desserts galten als Ausdruck von Wohlstand und gesellschaftlichem Rang. Die Nachfrage nach exklusiven Süßspeisen für Adel und Diplomatie legte den Grundstein für die spätere Berühmtheit dieser Torte, die bis heute als Symbol österreichischer Konditorkunst gilt.

Die Sachertorte Wiener Schokoladentorte mit Geschichte ein Klassiker der österreichischen Konditorkunst und steht für die Verbindung aus Schokolade, Aprikose und handwerklicher Präzision


Erfinder / Legende

Die Legende besagt, dass der 16-jährige Franz Sacher, Lehrling beim Hofküchenchef Fürst Metternich, im Jahr 1832 kurzfristig einspringen musste, weil der Küchenchef erkrankt war.

Er kreierte eine neuartige Schokoladentorte mit Aprikosenkonfitüre und dunkler Glasur – schlicht, aber edel.

Nach seiner Ausbildung arbeitete Sacher in Pressburg und Budapest, bevor er in Wien eine eigene Feinkosthandlung gründete.

Sein Sohn Eduard Sacher perfektionierte das Rezept und brachte es in das legendäre Hotel Sacher, wo die Torte zum Markenzeichen wurde.


Hintergrund / historische Bedeutung

Die Sachertorte ist weit mehr als eine Torte: Sie steht für Wiener Kaffeehauskultur, Präzision und Tradition.

Im 19. Jahrhundert symbolisierte sie den Aufstieg der Konditorkunst zu einer eigenständigen Kunstform. Durch die Verbindung von Schokolade, Frucht und dichter Struktur verkörpert sie die klassische Wiener Eleganz – reich, aber kontrolliert.

In den 1930er-Jahren kam es zum berühmten Rechtsstreit zwischen dem Hotel Sacher und der Konditorei Demel, wer die „Original Sacher-Torte“ herstellen dürfe.

Nach jahrelangem Streit erhielt das Hotel Sacher die Markenrechte, während Demel seine Variante seither als „Eduard-Sacher-Torte“ verkauft.


Typisch / kultureller Kontext

Die Sachertorte ist ein Symbol Wiens, vergleichbar mit dem Eiffelturm für Paris. Sie steht für Wiener Gastlichkeit, Opernbesuche, Melange und Mehlspeiskultur.

Weltweit wird sie als Synonym für österreichische Backkunst wahrgenommen – streng, elegant und kompromisslos im Detail. Jede Konditorei, die sie anbietet, wird an ihrer Qualität gemessen.


Merkmale / Aufbau & Geschmack

Die klassische Sachertorte besteht aus dichtem Schokoladenbiskuit (eigentlich eine Buttermasse mit Ei und Mehl), gefüllt mit einer dünnen Schicht Aprikosenmarmelade und überzogen mit einer glatten Schokoladenglasur.

Die Konsistenz ist fest, aber nicht trocken. Sie wird meist mit ungesüßter Schlagobers (Sahne) serviert, um die Bitterkeit der Glasur auszubalancieren. Der Geschmack ist klar definiert: Schokolade, Aprikose, Kakaobutter – keine Experimente.


Technik / handwerkliche Besonderheiten

Eine perfekte Sachertorte verlangt Geduld und Präzision.Die Glasur besteht traditionell aus Kuvertüre und Zuckerwasser.

Sie muss bei exakt 85 °C gegossen werden, um einen gleichmäßigen, spiegelnden Überzug zu erzeugen.

Der Biskuit darf nicht zu luftig sein, sonst verliert er beim Glasieren die Struktur.Das Füllen erfolgt auf der warmen Seite der Torte, damit die Marmelade leicht einzieht. Anschließend wird sie bei Raumtemperatur getrocknet und glasiert – nie direkt aus dem Kühlschrank.


Gesetzliche Vorschriften / Leitfäden

  • Laut Leitsätzen für Feine Backwaren (B.3.3.1) darf die Bezeichnung „Sachertorte“ nur verwendet werden, wenn die Torte aus einer schokoladenhaltigen Fett-Ei-Masse besteht und mit Aprikosenkonfitüre gefüllt sowie mit Schokoladenglasur überzogen ist.

  • „Original Sacher-Torte“ ist eine eingetragene Wortmarke des Hotel Sacher Wien. Die Bezeichnung darf nur für Produkte dieses Hauses verwendet werden.

  • Nach der LMIV (EU Nr. 1169/2011) sind bei Verkauf oder Versand Kennzeichnungspflichten zu beachten: Allergenhinweise (Eier, Milch, Gluten) sowie Alkoholgehalt (bei Verwendung von Likör oder Rum in manchen Rezeptvarianten).

  • Die Herstellung unterliegt ebenfalls der Hygiene-Verordnung (EG) Nr. 852/2004, einschließlich HACCP-Konzept und Temperaturkontrolle bei der Lagerung.

  • Eine Sachertorte darf nicht als „Original“ bezeichnet werden, wenn sie außerhalb der Sacher-Produktion hergestellt wurde; für eigene Rezepturen empfiehlt sich die Bezeichnung „Sachertorte nach Wiener Art“.


Quellen / weiterführende Links

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